Bachgau Destille
Der Beginn: Brennende Leidenschaft
Es ist Erntezeit im Herzen Deutschlands. Die Menschen im Bachgau stehen auf Leitern und pflücken die prallen Äpfel und Birnen von den Bäumen, die seit Wochen unter dem Gewicht der Früchte ächzen. Maultiere und Trecker ziehen randvoll beladene Karren mit Obst über Feldwege zu den Höfen, wo die Bäuerinnen das Obst einlagern und verarbeiten. Auch in den nächsten Tagen werden sie mit dem ersten Sonnenstrahl wieder in die Streuobstwiesen aufbrechen und die Ernte einfahren. »Ich will das Obst nicht verkommen lassen«, sagt der Bauer zu seinen Helfern, und wischt sich mit der Hand den Schweiß von der Stirn. Sein Blick ist sorgenvoll. »Seht euch die Bäume an! Sie tragen immer noch reiche Ernte und unser Lager is voll. Was machen wir nur mit so viel Obst?« Der Bauer runzelt die Stirn. »Bei so viel Obst wie in diesem Jahr werden wir jeden Tag Kompott auf dem Tisch haben.« »Halt mal, Bauer«, sagt einer der Helfer und grinst. »Ich weiß etwas, das uns allen Freude machen wird.«
An diesem Erntetag wurde der Grundstein für die bachgau DESTILLE gelegt.
Inhaber Alexander Hotz setzt die seit 1954 bestehende Brenn-Tradition der Familie fort und ist dem einfachen Erfolgsrezept treu geblieben: Pure Leidenschaft für das Brennen, ausgezeichnete Grundprodukte aus der Region, Jahrzehnte lange Erfahrung, moderne Brenntechnologie – und ganz viel Zeit.
Destillieren, Extrahieren, Abfüllen und Etikettieren – in unserem Hof in Schaafheim-Radheim geht jede einzelne Flasche durch unsere Hände.
Traditionell erzeugen wir unsere Destillate ausschließlich in kleinen Kupferblasen, da wir die katalytische Wirkung des Kupfers zu schätzen gelernt haben. Kupfer bindet Schadstoffe an seiner Oberfläche und baut unerwünschte und unappetitliche Aromen sowie Schwefelverbindungen ab.
Nach der Destillation reifen Brände, Geiste, Gin und Whisky abgeschirmt vom Tageslicht in Holzfässern und Edelstahlbehältern. In ihrer sortenabhängigen Reifezeit, zum Teil mehrere Jahre, entfalten unsere Destillate den vollen charakteristisch-aromatischen Geschmack der Früchte aus dem Herzen Deutschlands.
1848 – Spirituosenschmiede Destille
Gregor Thormann:
Bereits im Alter von 12 Jahren begann er damit, selbst Spirituosen und Wein herzustellen, da sein Vater noch entsprechendes Equipment aus DDR-Zeiten besaß. Weil er die produzierten Produkte selbst noch nicht trinken durfte, verließ er sich auf die Meinungen seiner Eltern und Verwandten. Auf Familienfeiern waren seine Kreationen immer beliebt, sodass er mit der Produktion fortfuhr und in seinem kleinen Heimatdorf immer mehr Liebhaber für seine Kreationen gewann. 2009 entschied er sich daher für eine Ausbildung zum Destillateur, die er 2012 als Jahrgangsbester abschloss. 2014 absolvierte er zusätzlich die Prüfung zum Destillateurmeister. Noch im selben Jahr übernahm er die Leitung einer kleinen Brennerei im südhessischen Heppenheim.
Destille:
Destilliert wird auf einer 200- l-Brennblase aus dem Hause Adolf Adrian, welche 2011 gebaut wurde. Geheizt wird zur genauen Temperatursteuerung elektrisch. Die Destille verfügt über ein sogenanntes Kotzgerät, welches das Übertragen von Schaum in das Destillat und somit die Überbringung von Bitterstoffen in die Produkte verhindert. Eine Verstärkerkolonne mit 4 Glockenböden ermöglicht unserem Destillateurmeister eine besonders feine und saubere Destillation und ermöglicht eine direkte Herstellung von einem Feinbrand. Das heißt, es muss nicht mühselig 2-mal destilliert werden, sondern es kann rohstoffschonend und energiesparend gearbeitet werden.
Gilsors Henrich
Unsere Großeltern haben 1970 den kleinen Obsthof aus der Mitte von Kriftel an den Ortsrand verlegt. Wusstest du, dass der Gemarkungsname des neuen Obstbaubetriebes “Am Berg” hieß? Jetzt wird sicherlich schnell klar, woher der “Obsthof am Berg” seinen Namen hat. Spannender ist es leider nicht.
Aber spannend wurde die weitere Entwicklung, als 1983 das Brennrecht von Vater Horst Henrich erworben wurde. Nicht leicht in Hessen, denn die Verarbeitung mit reinem Alkohol war und wird sehr streng gehandhabt und war in den Anfängen zunächst eingeschränkt. “Nix wird weggeworfen und möglichst alles verwertet”, so gab es Großmutter Anni vor. Also wurden Überernten von Äpfeln, Zwetschen, Mirabellen und Birnen gebrannt. Und die Großmutter stellte aus ihrem Kräutergarten ihren markanten Kräuterlikör her. Apfelbrand und unseren Kräuterlikör “Amberg” erhaltet ihr bis heute in unveränderter Rezeptur bei uns im Hofladen.
Vater Horst Henrich führte den Obstbaubetrieb weiter und baute diesen von anfänglich 6 Hektar Anbaufläche bis auf über 12 Hektar im Jahr 2000 aus. Nach langen Verhandlungen mit den Behörden konnte 2006 die neue Verschlussbrennerei in Betrieb genommen werden. Mit dem Wegfall der Mengenbeschränkungen durch die neue Erlaubnis fiel auch der entscheidende Startschuss für die Brennerei, wie wir sie heute kennen.
Denn ebenfalls in 2006 wurde die Idee umgesetzt Holzfässer einzusetzen, um den Brand aus Apfelwein gehaltvoller zu erzeugen.
2008 wurde dann das Herzensprojekt “gilors Single Malt Whisky” begonnen. Die DLG-prämierten Erfahrungen mit den fassgelagerten Bränden und den Ehrgeiz etwas völlig Neues zu schaffen, ebneten den Weg für den deutschen Qualitätswhisky aus dem Vordertaunus.
Im Jahr 2010 wurde eine Sommeroase im Garten der Brennerei geschaffen und bekam als “Apfelwein-Straußwirtschaft am Berg” sehr schnell, sehr viel Zuspruch.
Der Obsthof in seiner wortwörtlichen Bedeutung verlor nach und nach an Bedeutung und so wurde folgerichtig die Brennerei Henrich erschaffen, um den neuen Charakter des Betriebes zu unterstreichen. Die Produkte der Brennerei Henrich bekamen mit viel Aufwand ein würdiges Ambiente mit dem im Sommer 2020 neu eröffneten Hofladen.
Doch der Weg ist noch nicht zu Ende. Bleibt gespannt, was noch kommt! Wir haben immer viele Ideen.
whesskey – Brennerei Höhler
Am 16. September 2000 auf einer Geburtstagsfeier zu später Stunde wurde die Schnapsidee des Whiskybrennens geboren. Whisky wie in der eigenen Jugendzeit war unser Ziel. Nur dieses Mal wollten wir ihn nicht nur trinken, sondern selbst herstellen.
Im Januar 2001 haben wir den ersten Mais-Whisky eingemaischt und gebrannt. Am 18. Februar 2001 wurde er in ein neues Eichenfass aus Limousin-Eiche eingelagert. Nach dreijähriger Lagerzeit wurde dieser erste Versuch, beobachtet von den Kameras des Hessischen Rundfunks, aus dem Fass entnommen und auf Trinkstärke gebracht. Durch den folgenden Bericht in der Hessenschau wurden auch andere Medien auf uns aufmerksam.
Auch der „Whiskypapst“ Jim Murray aus Großbritannien forderte eine Probe: 91 von 100 Punkten! „Brilliant“ war sein Urteil. Außerdem vergab der den Award „Bester Whisky des europäischen Festlandes 2004“ an unseren ersten Whisky.
Das war der Traumstart für unseren Whesskey®.
Seit über 15 Jahren produzieren wir nun unseren hessischen Whisky. Überrascht vom Erfolg und der hohen Nachfrage haben wir die Qualität und das Sortiment stetig verbessert und erweitert.
Unser Whisky unter dem Markenname „WHESSKEY®“ ist inzwischen nicht nur in Deutschland bekannt, sondern auch schon international verkauft und verschickt worden.
Schlitzer Destillerie
Die Wurzeln der Schlitzer Kornbrennerei gehen zurück in das Jahr 1585. Das belegen vor allem Rechnungen aus dem 16. Jahrhundert. Abgaben von Wein, Bier und Branntwein in der Herrschaft Schlitz lassen sich seit 1575 belegen. Im Dörfchen Sandlofs, einem heutigen Stadtteil von Schlitz, wurde im Jahr 1585 erstmals herrschaftliches Bier gebraut. Der damalige Graf Eustach von Schlitz, genannt von Görtz, habe zugleich eine Branntweinblase aufstellen und neben der Brauerei eine Brennerei betreiben lassen.
Im Zuge der Festigung ihrer Herrschaftsposition in Schlitz wurde neben dem Brauhaus im Jahre 1616 auch eine neue Brennerei errichtet. Gut hundert Jahre später entstand ein neues Brennereigebäude in der damaligen Auerhahn-Brauerei in Schlitz. Nachweislich waren die Grafen von Schlitz seit 1732 im Besitz der Brennrechte. In den 50er Jahren wurde die Brennerei schließlich an den heutigen Standort, in den früheren gräflichen Schafhof, verlegt. 1969 ging die Graf Görtz’sche Kornbrennerei mit Destillation zusammen mit dem Karlshof in das Eigentum des Landes Hessen – Domänenverwaltung – über.
Die Kornbrennerei mit dem Karlshof war bis zum 30. September 2006 hessischer Landesbetrieb und hieß „Schlitzer Kornbrennerei der Hessischen Staatsdomäne Karlshof“. Im Jahr 2006 kaufte die Stadt Schlitz das Unternehmen und gründete eine GmbH. Die Städte Schlitz (zu 90%) und Hünfeld (zu 10%) halten als Gesellschafter die Anteile an der neuen Schlitzer Korn- und Edelobstbrennerei GmbH.
Dort werden ausgesuchte Früchte und Kräuter von Meisterhand zu Spirituosen von höchster Qualität und Reinheit verarbeitet. Dafür zeichnet sie die DLG als „Top Ten Betrieb“ aus und verleiht ihr seit zwanzig Jahren den „Preis der Besten“ in Gold. Ihre Edelobstbrände, Fruchtsaftliköre, Kräuterliköre, der berühmte Burgenkümmel und der eichenfassgelagerte Schlitzer Korn erfreuen sich weit über die Grenzen der Region hinaus großer Beliebtheit.